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LAUTERACH

runner up: "Urban Cocktail"

team leader: Thomas KOVÀRI (CH)
associates: Bettina KLINGE (D); Steffen PHIL (CH); Stefan KURATH (CH)

"The project addresses all tasks formulated in the bid. It is a consistent re-interpretation of urban sprawl, as a high-quality urban landscape, because it transforms the program, typology and scale of the single-family house. A series of specific, mostly trapezoid objects defines an urban stripe within an open field without coherent alignments or visual limits. The quality of the stripe parallel to the B190 road lies in creating a sequence of islands covered with buildings, which due to their program, scaling (from smaller to bigger houses), surface and furnishing produce a paradoxical coherence, but no obvious framing, geometry or orientation. At first sight, the ground plan seems to consist of arbitrarily floating objects stranded on the available lots without any organizational concept. Whereas for some members of the jury this arbitrariness is a weakness, other members consider it as the project’s greatest strength. As the large-scale black and white plans show, the regularity of the development structure of the Rhine valley is analyzed; in particular, it is the typical relationship between surface area, lot and object which is explored. The characteristic disappearance of lots in a continuous freely floating space between the buildings is dealt with and worked on. The problem resulting from this is the lack of symbolism, but this is not really a weakness of the project, because a superficial de-orientation of the building structure is inherent to urban sprawl grammar. This feature is however re-interpreted. As the panels show, the new buildings are linked to each other in such a way that traditional spatialization parameters are no longer necessary: from now on, texture, fragments, the program and furniture constitute space. The lot principle is overcome. Simultaneously, a strategy of feasibility is supplied for future development steps.

The architectural development, however, seems problematic in more than one respect: firstly, the House of Generations is not convincing enough as regards conflicts between public functions and individual user groups. Secondly, the Big House type implies some ambivalence regarding the public sphere, which becomes crucial with the supermarket and office building. The project does not state clearly whether or not it is a mall, with all the consequences for the public sphere. On the one hand, the jury appreciates the attempt to work with a mall type, as an epitome of urban sprawl culture, and to “overcome” it. On the other hand, the authors did not go far enough and did not succeed in reformulating questions regarding the public sphere."

(Excerpt jury report)

 

"Das Projekt adressiert alle in der Ausschreibung formulierten Aufgabenstellungen. Es arbeitet am konsequentesten mit der Neuinterpretation des Sprawls als urbane Landschaft hoher Qualität, indem es das freistehende Haus programmatisch, typologisch und maßstäblich transformiert: eine Serie von jeweils spezifischen, zumeist trapezoiden Objekten definiert ein urbanes Band innerhalb eines offenen Feldes ohne kohärente Fluchtlinien und Raumbegrenzungen. Vielmehr liegt die Qualität dieses parallel zur B190 verlaufenden Bandes in der sequentiellen Abfolge von bebauten Inseln, die über ihr Programm, ihre Dimension (vom Haus zum Großen Haus), ihre Oberfläche und Möblierung eine paradoxe Kohärenz erzeugen. Diese liegt gerade im Fehlen von offensichtlichen Rahmungen, Geometrien und Orientierungen. So zeigt das Grundrissbild auf den ersten Blick beliebig schwimmende Objekte, die auf den verfügbaren Parzellen ohne raumbildendes Konzept platziert zu sein scheinen. Während ein Teil der Jury dies als Schwäche auslegt, sieht ein anderer Teil hier gerade die Stärke des Projektes: wie die großmaßstäblich angelegten Schwarzplandiagramme zeigen, wird vorerst die Gesetzmäßigkeit der Bebauungsstruktur des Rheintals untersucht, mit dem Fokus auf das typische Verhältnis Fläche/Parzelle/Objekt: das charakteristische „Verschwinden“ der Parzellen in einen kontinuierlichen, frei fließenden Raum zwischen den Gebäuden wird dabei aufgegriffen und weiter entwickelt. Das sich daraus ergebende Problem der fehlenden Zeichenhaftigkeit auf den ersten Blick ist nur ein scheinbare Schwäche des Projektes, da eine vordergründige Desorientierung der Baustruktur in die Grammatik des Sprawls eingeschrieben ist. Diese Charakteristik wird neu interpretiert: wie die Schaubilder zeigen, entsteht ein verbindender Raum zwischen den neuen Gebäuden, der nicht der klassischen Raumbildungsparameter bedarf, sondern sich aus Textur, Fragment, Programm und Einrichtungen heraus bildet. Damit gelingt eine Überwindung des Parzellenprinzips, ohne dieses prinzipiell zu verlassen. Gleichzeitig wird eine Strategie der Machbarkeit für die zukünftigen Entwicklungsstufen geliefert.

Die architektonische Ausformulierung selbst erscheint dennoch problematisch auf mehreren Ebenen: einerseits ist das Haus der Generationen nicht überzeugend genug in Bezug auf die Konflikte zwischen Öffentlichkeit und den einzelnen Nutzergruppen organisiert. Darüber hinaus wirft der Typus des „Großen Hauses“ ambivalente Fragen zur Öffentlichkeit auf, die im Bereich des Supermarkt/Office-Gebäudes akut werden: Inwiefern sich letztlich das Objekt von einem Malltypus und der damit einhergehenden Konsequenzen für die Öffentlichkeit tatsächlich unterscheidet, geht aus dem Projekt nicht klar hervor. Einerseits würdigt die Jury den Versuch, mit dem Malltypus als Inbegriff einer Sprawlkultur zu arbeiten und ihn zu „überholen“. Andererseits ist aber gerade dieses Überholen selbst zu wenig entwickelt, um Fragen der Öffentlichkeit neu formulieren zu können.
Auch impliziert die schematische Darstellung der Wohnbebauung auf der Reinerwiese einen Typus, der in Bezug auf Maßstab und Grundrissanordnung Schwächen aufweist. Die Jury empfiehlt daher, dass die hohen konzeptuellen Qualitäten des städtebaulichen Ansatzes in einer weiteren Bearbeitungsstufe überzeugender verräumlicht werden, um auch auf architektonischer Ebene dieselbe Qualität zu erreichen."

(Auszug Juryprotokoll)

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